10 Jahre Allgemeinmedizinisches Institut

Uniklinikum Erlangen I 39 ACHERON - Analysis of Chances and Harms in Emergency Replacement of Organs Eine patientenorientierte Beratung zur Vorbereitung einer akut- und intensivmedizinischen Versorgung am Lebensende ist essenziell. Diese Beratung kann strukturiert und unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes durch Hausärztinnen und Hausärzte stattfinden. Eine Entwicklung strukturierter Beratungskonzepte nach den Grundsätzen der Evidenz-basierten Medizin ist derzeit jedoch nicht möglich, da zentrale epidemiologische Daten nicht vorliegen: Es ist unbekannt, wie viele intensivmedizinische betreute Patientinnen und Patienten ein Jahr überleben. Genauso wenig sind der Einfluss der Notwendigkeit eines Organersatz-/-unterstützungsverfahrens und der Aufnahmediagnose auf diese Jahresüberlebenrate untersucht. Um die oben beschriebene Evidenzlücke zu schließen, ist eine Analyse von Krankenkassendaten zur Analyse von Jahresüberlebensraten intensivmedizinisch behandelter Patientinnen und Patienten geplant. Überlebensraten sollen gesondert dargestellt werden für Kollektive, die anhand durchgeführter lebensverlängernder Maßnahmen (Reanimation, MV sowie Tracheostomie; RRT, ECMO, (intensiv-) stationäre Wiederaufnahme) gebildet werden. Betrachtet wird die Jahresüberlebensrate in Abhängigkeit von demographischen Faktoren wie Alter und Geschlecht, Aufnahmediagnose und notwendiger Therapieeskalation. Dazu sollen Daten der GWQ ServicePlus AG, einem Zusammenschluss von Betriebskrankenkassen, genutzt werden. Es liegen etwa 200.000 anonymisierte, individuelle Datensätzen vor. Projektleitung: Dr. Constantin Unger Projektpartner: • GWQ ServicePlus AG Förderer: Unibund FAU Der Fluss Acheron. Bild: Samuli Lintula. Das Projekt-Akronym leiht sich den Namen des Flusses Acheron. In der griechischen Mythologie ist der Acheron einer der Flüsse, den die Seelen der Verstorbenen auf dem Weg in den Hades überqueren. Bei allen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Projekt soll dieser Name an das universale Mysterium des Sterbens und des Todes erinnern. Dieses Mysterium, das auch alle Menschen betrifft, unterstreicht die Bedeutung ärztlicher und besonders hausärztlicher Begleitung in allen Fragen und Phasen zwischen Leben und Tod.

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