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Rückblick DEGAM-Kongress in Erlangen

Rückblick DEGAM-Kongress in Erlangen

Video des Kongress-Prologs von Prof. Kühlein

Zur Eröffnung des diesjährigen DEGAM-Kongresses, der vom 12.-14. September in Erlangen stattfand, begrüßte Prof. Kühlein als Kongresspräsident die Teilnehmer mit einem engagierten und durchaus auch provozierenden Prolog.

Der diesjährige DEGAM-Kongress stand unter dem Motto: "Hausärztliche Arbeit zwischen Patientenwohl und Ansprüchen der Gesellschaft – Was bedeutet ärztliche Professionalität?"

Das Video des Prologs von Prof. Kühlein ist hier online abrufbar.

Prof. Kühlein beschreibt die Intention und Motivation des diesjährigen Kongresses der Allgemein- und Familienmediziner auf der Kongress-Homepage wie folgt:

"Die Medizin wird zu den klassischen Professionen gerechnet. ÄrztInnen sind zunächst den PatientInnen verantwortlich, die sich ihnen anvertrauen. Die Legitimation der Profession beinhaltet aber auch eine Rechenschaftspflicht gegenüber der Gesellschaft. Somit befindet sich die ärztliche Professionalität im Spannungsfeld zwischen der Verantwortung gegenüber dem Patienten und der Gesellschaft.  Wie setzen wir diese Ansprüche in der hausärztlichen Praxis am besten um? Wo helfen oder behindern uns dabei gesetzliche Vorgaben z.B. zum Qualitätsmanagement oder DMPs? Unser Handeln soll  „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“ sein und „das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“. Wie lässt sich zeigen, dass unsere Leistungen ihr Geld wert und unsere PatientInnen gut versorgt sind? Wo sollten wir aktiv werden, um Verbesserungen auch gesellschaftlich durchzusetzen und weitere Fehlentwicklungen zu vermeiden?

Gesundheitssysteme sind nicht in Stein gemeißelt. Sie können sich wandeln. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, brachen auch die Gesundheitssysteme Osteuropas zusammen. In Deutschland wurde einfach das westdeutsche System für alle gültig. Andere Länder wie Tschechien, unser direkter Nachbar und Gastland unseres Kongresses, mussten eigene Wege finden. Unser anderes Gastland die Ukraine befindet sich noch mitten im Umbruch. Wie wurde dort das Verhältnis zwischen ÄrztIn und Gesellschaft vor, während und nach diesem Umbruch erlebt? Was können wir von diesen Erfahrungen lernen?

Die DEGAM hat 2018 in einem Positionspapier die Einrichtung eines Primärarztsystems gefordert. Diese Forderung wird nur glaubhaft, wenn wir unsere Professionalität und den Mehrwert für die Gesellschaft aber auch für die einzelnen PatientInnen nachweisen können. Dies wird ein wichtiges Thema bei dem Kongress sein. Wir wünschen uns neben aller Wissenschaftlichkeit lebendige politische Diskussionen über die unvermeidlichen Spannungen aber auch die Möglichkeiten unserer Profession."