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Laufend

Laufende Abschlussarbeiten

Doktorandin: Romy Schilling

Die Aufklärung von Patient*innen über diagnostische Interventionen und ihrer Alternativen sind eine zentrale ärztliche Aufgabe. Evidenzbasierte Entscheidungshilfen können wertvolle Hilfsmittel sein. Bei Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit wird im Falle einer bevorstehenden Herzkatheteruntersuchung die Nutzung einer solchen Entscheidungshilfe empfohlen. Das dafür verfügbare Patientenblatt der NVL KHK [HS1] wurde erst kürzlich aktualisiert.

Bisher ist nicht bekannt, wie das Patientenblatt verstanden wird und ob es den Entscheidungsprozess unterstützt. Ziel der Studie ist die Evaluation des Patientenblattes und die Beschreibung des Entscheidungsverhaltens für oder gegen eine Herzkatheteruntersuchung

Doktorandin: Johanna Brunner

Jeden Tag stellen Hausärzt*innen dutzende Rezepte für ihre Patient*innen aus. Um diesen Prozess einfacher und sicherer zu machen, wurde im Rahmen der Digitalisierung im Gesundheitswesen die Einführung eines elektronischen Rezeptes beschlossen. Im Jahr 2021 begann eine Testphase zum eRezept und seit Herbst 2022 wird dieses gestaffelt in verschiedenen Regionen in Deutschland eingeführt.

Mithilfe von leitfadengestützten Interviews soll untersucht werden, wie dieser Prozess von den Hausärzt*innen wahrgenommen wird und welche Treiber und Barrieren sie bei der Einführung des eRezeptes und dessen Implementierung ausmachen können.

Doktorandin: Verena Lopez

In der Versorgung von Palliativpatient*innen nehmen Hausärzt*innen eine zentrale Rolle ein. Viele Patient*innen haben den Wunsch, in ihrem häuslichen Umfeld zu versterben. Auch besteht aufgrund langjähriger Betreuungssituationen ein gutes Vertrauensverhältnis zu den jeweiligen Hausärzt*innen, was diese zu wertvollen Ansprechpartner*innen macht. Gleichzeitig kann es zu herausfordernden und psychisch sowie emotional belastenden Situationen für die betreuenden Mediziner*innen kommen.

Im Rahmen des BELPA-Projekts möchten wir mittels Fragebogen und leitfadengestützten Einzelinterviews etwaige Belastungen ergründen, herausfinden wie mit diesen umgegangen wird und einschätzen, ob das Prinzip des „Advance Care Planning“ eine mögliche Unterstützung der Hausärzt*innen darstellen kann.

Doktorandin: Katrin Schöffel

Obwohl die medizinische Versorgung am Lebensende und deren Planung zunehmend an Bedeutung gewinnen, verläuft der Prozess der Erstellung einer Patientenverfügung– mit oder ohne medizinische Begleitung - meist nicht standardisiert und mit geringer Einbindung von verfügbaren wissenschaftlich Daten. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollen Hausärzt*innen zukünftig Tools an die Hand gegeben werden. Mit diesen können Konsultationen zur Erstellung von Patientenverfügungen erleichtert und Beratungen auf Basis wissenschaftlicher Evidenz gestützt werden.

Für die Erstellung dieser Hilfsmittel sollen die wichtigsten Einflussfaktoren und deren Gewichtung auf die ärztliche Beratung zu lebensverlängernden Maßnahmen – insbesondere der mechanischen Ventilation bei Beatmungspflichtigkeit - bei anlassloser Erstellung einer Patientenverfügung mittels Fallvignetten-Analyse ermittelt werden.

Doktorand: Benedikt Stelzner

Das Problem der Überversorgung ist bisher in zahlreichen Studien belegt worden. Zu viele medizinische Leistungen ohne hinreichend belegten Nutzen können Patient*innen sowohl physisch wie auch psychisch schaden. Bisher wurde vor allem die Sichtweise von Ärzt*innen und Patient*innen untersucht. Neue Studien belegen jedoch, dass das Problem der Überversorgung ebenso bei Therapeut*innen eine Rolle spielt. Um unnötige Behandlungen zu reduzieren und somit Kosten einzusparen, müssen möglichst alle im Gesundheitssystem beteiligten Personen mit eingebunden werden.

In dieser Studie soll die Wahrnehmung von Überversorgung bei Therapeut*innen exploriert werden: Was verstehen Therapeut*innen unter Überversorgung, welche Erfahrungen wurden damit gemacht und welche Gründe machen sie dafür verantwortlich? Mittels leitfadengestützten Einzelinterviews werden Therapeut*innen aus dem Bereich Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie zum Thema befragt. Anschließend erfolgt eine qualitative Auswertung.

Doktorand*innen: Frederik Berg, Caroline Floto, Felix Pausch

Mehr Angebote und immer weniger Überblick: Viele Menschen, die auf gesundheitliche Dienstleistungen angewiesen sind, sehen sich damit konfrontiert. Auch Hausärzt*innen können in ihrem Praxisalltag kaum auf alle Fragen zur regionalen Versorgung eingehen.

Das „Koordinierungsbüro Gesundheit“ soll in den Landkreisen Bad Kissingen und Rosenheim eine Schnittstelle für Informationen über Versorgungsangebote in der jeweiligen Region zwischen Hausarztpraxen und Patient*innen werden. Dort sollen Patient*innen von einer Case Managerin betreut und das passende Hilfsangebot für deren Situation zusammengestellt werden, gleichzeitig sollen die hausärztlichen Praxen entlastet werden.

In einem Mixed-Methods-Ansatz wird die Umsetzung des Koordinierungsbüros prozessbegleitend evaluiert. Es finden qualitative leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews mit teilnehmenden Hausärzt*innen und MFAs statt, sowie qualitative, leitfadengestützte Einzelinterviews mit Patient*innen, die in das Pilotprojekt eingeschlossen wurden. Zusätzlich nehmen die Patient*innen an einer quantitativen Befragung teil.

Doktorandin: Sara Wheeler

Die Hausarztmedizin steht vor großen Herausforderungen, die Versorgung – vor allem in ländlichen Gebieten – auch in Zukunft noch flächendeckend sicherzustellen. Um Kapazitätsengpässen entgegenzuwirken, bedarf es neuer Konzepte. Eine mögliche Lösung ist die Durchführung von interprofessionellen Fallbesprechungen, wie es teilweise in anderen Ländern schon gemacht wird.

Mit Hilfe von leitfadengestützten Fokusgruppen und Einzelinterviews soll herausgefunden werden, wie Hausärzt*innen in Bayern im Hinblick auf Interprofessionalität aktuell arbeiten, sowie ihre Meinung und Erfahrungen zu interprofessionellen Fallbesprechungen. Es gilt vor allem herauszufinden, für welche Patient*innen Fallbesprechungen relevant wären und ob diese im Alltag umsetzbar sind. Es sollen Ärzt*innen aus städtischen und ländlichen Gebieten befragt werden, um mögliche Unterschiede feststellen zu können.

Doktorandin: Christiane Waizner

Im ambulanten Sektor übernehmen Hausärzt*innen eine zentrale Rolle bei der Versorgung chronisch kranker Patient*innen. Gerade multimorbide Patient*innen mit chronischen Erkrankungen werden oftmals von verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens betreut und sind auf deren interprofessionelle Zusammenarbeit angewiesen. Aber wie erleben Patient*innen derzeit ihre Gesundheitsversorgung? Findet eine Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen statt? Was könnte verbessert werden? Diesen und anderen Fragen wird in Leitfadengestützten Online-Interviews nachgegangen. Dabei wird die Wahrnehmung und das Erleben von interprofessioneller Zusammenarbeit aus der Perspektive der Patient*innen ermittelt. Ziel der Arbeit soll dabei sein, aus Anregungen der Patient*innen ein Konzept für die ambulante Versorgung zu entwickeln.

Doktorandin: Anna-Lena Seiler

Das vertrauensvolle Gespräch mit dem Patienten ist eine ärztliche Kernkompetenz und findet in der medizinischen Ausbildung zunehmende Beachtung. Doch wie lässt sich diese Kompetenz nachhaltig vermitteln und was macht eine gelungene Kommunikation genau aus?

Ziel dieser Arbeit ist die Exploration der häufig in diesem Kontext genannten „zwischenmenschlichen Fähigkeiten“. Inter- und Intrarollenkonflikte, welche in der beruflichen Identitätsfindung von Medizinstudierenden durchlaufen werden, sollen Gegenstand unserer Analyse sein. Die Basis hierfür liefert das Kommunikationstraining mit Simulationspatient*innen, bei welchem Studierenden Kommunikationskompetenzen mit Hilfe von Schauspieler*innen in der Patientenrolle vermittelt wird. Wir werden dieses Training autoethnographisch sowohl aus der Perspektive der Studierenden, als auch der Simulationspatientin bearbeiten.