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Mitgliederversammlung des Forschungsnetzwerks PRO PRICARE

Mitgliederversammlung des Forschungsnetzwerks PRO PRICARE

Am 28.11.2019 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Forschungsnetzwerkes PRO PRICARE (PReventing Overdiagnosis in PRImary CARE) in Erlangen statt.

Seit drei Jahren leitet das Allgemeinmedizinische Institut das Forschungsnetzwerk PRO PRICARE.

PRO PRICARE steht für Preventing Overdiagnosis in Primary Care. Das Netzwerk besteht aus Lehrstühlen der Universität, vier Praxisnetzen aus Nordbayern, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und der GWQ als Vertretung von Betriebskrankenkassen. In drei Projekten beschäftigen sich die Wissenschaftler des Netzwerks mit der Entwicklung und praktischen Umsetzung von Maßnahmen zur Verhinderung von Überversorgung. Das Netzwerk PRO PRICARE wird  vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 2.1 Millionen Euro gefördert. Die jährliche Mitgliederversammlung dient dem gemeinsamen Austausch und der Diskussion der Forschungsergebnisse

In diesem Jahr durften wir mit Dr. Iona Heath aus London und Prof. Dr. An de Sutter aus Gent, Belgien zwei Mitglieder des  wissenschaftlichen Beirates begrüßen. Der Beirat besteht aus insgesamt drei international renommierten Forschern, die die Wissenschaftler des Netzwerks bei ihrer Arbeit begleiten und beraten.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Direktor des Allgemeinmedizinischen Instituts Professor Kühlein die Gäste und berichtete in einem eindrucksvollen Vortrag von der Schwierigkeit des De-prescribing, dem Absetzen von Medikamenten. Anschließend hielt Prof. de Sutter einen Vortrag über „Goal oriented care“. Goal-oriented care beschreibt wie sich die Gesundheitsversorgung stärker an den mit Patienten vereinbarten Behandlungszielen ausrichten kann.

Die Arbeiten der PRO PRICARE Projekte wurden durch die Projektleiterinnen Frau Tomandl und Frau Burggraf vorgestellt. Es wurden erste Ergebnisse zur Entwicklung einer Kurzform der ICF, zur Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen und Behandlungswege von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen vorgestellt.

Zudem berichtete Fenno Brunken (Center for Clinical Studies) über die Aktivitäten der PRO PRICARE Koordinierungsstelle. So wurden z.B. im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit Newsletter an die Forschungspraxen und die universitären Partner versandt sowie die Präsentation auf Kongressen wie dem diesjährigen DEGAM-Kongress für Familienmedizin in Erlangen vorbereitet. Wichtiger Bestandteil war wie jedes Jahr die Vorbereitung und Durchführung eines umfangreichen Seminarprogramms  zur Förderung der NachwuchswissenschaftlerInnen.

Anschließend stellte Frau Dr. Hueber Ideen  neue Forschungsvorhaben und geplante Drittmittelanträge vor. Diese sollen die Arbeit des Netzwerks auch über die im April 2020 auslaufende Bundesförderung fortsetzen.  Wie dies konkret aussehen wird, wird auf einem geplanten PRO PRICARE Treffen am 29. Januar 2020 vorgestellt.